FEMMESPHERES in der BEGINE – „ICH BIN VENUS“

Ausstellung in der BEGINE

Die FEMMESPHERES kommen in die BEGINE, Berlin. Mit ihrer extra für diesen Ort konzipierten Ausstellung „Ich bin Venus“.

6 plakative Arbeiten, 6 weibliche Positionen, 6 poetische Botschaften beleuchten das Bild und die Rollen von Frauen in vergangenen, aktuellen und künftigen Zeiten und Gesellschaften. Ziel ist es, ein „betroffenes“ Publikum mitzunehmen in traditionelle oder innovative weibliche Perspektiven und feministische Fragestellungen. Immer in der Hoffnung, gemeinsame Kräfte zu mobilisieren, miteinander Leben zu gestalten und füreinander mutig zu schillern.

Die Venus als personifizierte Weiblichkeit voller Stärke, Energie und Klugheit steht symbolisch für dieses inhaltlich immer Verbindende in den Selbstportraits der 6 Künstlerinnen, die sich 2023 in Berlin zum Künstlerinnenkollektiv FEMMESPHERES zusammengetan haben. Ansonsten unterscheiden sie sich deutlich in ihren gewählten Methoden, Materialien, Botschaften und Spielwiesen.

Dabei sind:

Gabriela Dumitrescu / BECAUSE I SAID SO THAT´S WHY

Bruchstückhaft und scheinbar beliebig fügen sich die Bildelemente zu einer collagenartigen Komposition zusammen. Innen- und Außenräume verschmelzen, auf den ersten Blick ununterscheidbar, ineinander. Fast wie betend hält mein Spiegelbild das Handy in die Höhe, um das Bild fotografisch festzuhalten, das sich um den Text „BECAUSE I SAID SO THAT´S WHY“ herumgruppiert. 

Nach ihrem Studium an der London Contemporary Dance School/The Place arbeitete Gabriela Dumitrescu als freischaffende Tänzerin und Choreografin an Theatern und Opernhäusern wie dem Schauspiel Köln und der Staatsoper Unter den Linden, Berlin. Sie unterrichtete Laien und Profis aller Altersgruppen in den unterschiedlichsten Tanztechniken und -stilen, gründete und leitet die „KinderTanzSchule“ in Berlin und fasste ihre Erfahrungen daraus in ihrem Ratgeber „Tanzt mit euren Kindern“ zusammen.

Ihre Choreografie für Roland Emmerichs Kinofilm „Anonymous“ inspirierte sie zur Arbeit mit Tanz auf Video. Aus ihren anfänglichen Experimenten entwickelte sie ihre Doinas, performative Video-Miniaturen. Im Zuge dessen entstanden eigene Musikstücke, kurze poetische Texte und Sound-Installationen. Für ihre bildnerische Arbeit nutzt Dumitrescu neben Video auch Fotografie, digitale Collage, Performance, Skulptur und partizipatorische Formate. 

www.instagram.com/gabrieladumitrescuphotos
www.gabrieladumitrescu.com

Das Foto:
Ein fotografisches Selbstportrait. Das Bild fand mich auf einer meiner Wanderungen durch die Stadt, als hätte es nur darauf gewartet, dass ich es fotografiere…
2025, 110x110 cm, Druck
 

Maria Korporal / Venus im Wandel

Maria Korporal arbeitet seit vielen Jahren in verschiedenen multimedialen Disziplinen – von Videokunst bis hin zu interaktiven Installationen, Augmented Reality und Virtual Reality. Ihre Werke zeichnen sich durch eine große Vielfalt digitaler Techniken aus. Nach einer langen Phase, in der sie sich fast ausschließlich digitalen Medien widmete, hat sie vor einigen Jahren begonnen, wieder mit analogen Techniken zu arbeiten. Insbesondere Kohle- und Pastellzeichnungen verarbeitet sie in Animationen und kombiniert sie mit digitalen Elementen in ihren Videos und Installationen.

Die Künstlerin über ihre Arbeit: „Im Jahr 1981 schrieb der österreichische Dichter Erich Fried: ‚Wer will, dass die Welt bleibt, wie sie ist, will nicht, dass sie bleibt.‘ Dieses zeitlose Statement berührt mich zutiefst, während ich auf meinem Fahrrad still auf einem scheinbar endlosen Asphaltplaneten stehe. Doch sobald ich anfange zu radeln, erwacht dieser Planet zum Leben, und eine Transformation setzt ein. Animationen entstehen, die alternative Energien symbolisieren und sich in atmende Lebensformen verwandeln. Die Welt wird neu belebt, und der asphaltierte Planet beginnt, wieder zu blühen.“

www.mariakorporal.com
www.instagram.com/mariakorporal

Das Bild:
Aus dem Video WANDEL, eine Venus auf dem Fahrrad. WANDEL behandelt den Klimawandel sowie die sozialen und kulturellen Veränderungen, die notwendig sind, um eine globale Umweltkrise abzuwenden.
2025, 110x110 cm, Druck
 

Izabela Nowak / Venus, she’s got it

Das gecoverte Lied, gesungen von der englischen all-female Band Bananarama war ein einzigartiger Erfolg in den 80er Jahren. Drei selbstbewusste Sängerinnen spielen im Video mit dem Venussymbol, unterstreichen ihre Unabhängigkeit und strahlen ihre Weiblichkeit mit lustigen Sexappeal-Szenen aus. Es ist eine visuelle und inspirierende Auseinandersetzung mit dem Frausein, die Izabela Nowak damals fasziniert hat. Genau diese Eindrücke aus ihrer Kindheit haben sie dazu bewegt, sich mit dem Thema Venus auf eine verspielte Art und Weise auseinanderzusetzen. Das Portrait einer modernen Göttin ist eine Vorstellung davon, wie sie als Schönheitssymbol aussehen könnte- sie schaut auf ihr Bild und sagt: ja, ich bin diese Venus.

Izabela Nowak schafft Kunst, die mit geometrischen Regeln strukturierte Entspannung erzeugt, um dem Chaos und der Unvorhersehbarkeit zu entgehen. Alles in ihren Bildern ist symmetrisch und hält sich in einem vordefinierten Rahmen. Mit dieser bewusst ausgewählten Form werden Harmonie und Kontrolle gleichermaßen erzeugt – Spannungsfelder mit denen die Künstlerin Weiblichkeit, eine positive Körperhaltung, Sinnlichkeit und ästhetische Formen fördert. Izabela Nowak wurde in Breslau geboren, verbrachte aber den größten Teil ihres Lebens in Wien. Seit 2017 lebt sie in Berlin, wo sie neben der eigenen Kunst internationale Workshops für Frauen sowie für andere kreative Gruppen im Rahmen des Social Art Lab organisiert.

www.izabelanowak.net 
www.instagram.com/izabelanowakdesign

Das Bild:
Göttin auf der Bergspitze - sie brennt wie eine silberne Flamme. Es ist der Gipfel von Schönheit und Liebe. Und Venus war ihr Name.
2025, 110x110 cm, Druck
 

Corinna Rosteck / Got To be Real

In ihren Foto- und Videoinstallationen setzt sich Corinna Rosteck mit dem Menschen, seinen Sehnsüchten in Verbindung des Körpers mit dem Tanz auseinander. Die körperliche Verletzlichkeit wird ästhetisch und kraftvoll inszeniert. Dabei geht es ihr um den Übergang, das dynamische, stets gefährdete Gleichgewicht, visuell verstärkt durch Mehrfachbelichtungen und Überblendungen in der Wahrnehmung und Transformation von Zeit. Nahtlose Übergänge zwischen fester und fließender Stofflichkeit - Koinzidenzen zwischen Körper und Textil, wo sich die technoiden Strukturen des Tuchs wie eine Wunde in den Körper zu fräsen scheinen – Spannungen bis zur Zerreißprobe. Corinna Rostecks Suche gilt Bildern, die »beunruhigende Realitäten« greifbar werden lassen.

In ihren Bildern fragt Corinna Rosteck nach Verortung, Veränderung und Auflösung, nach Traum und Wirklichkeit. Gegenläufig wird Zeit, Raum und Bewegung im Dazwischen hinterfragt. Corinna Rosteck wuchs in Ibiza und Hameln auf. Sie arbeitet als freischaffende Künstlerin in den Bereichen Fotografie, Videokunst und Installation. Nach Stipendien in London, Paris, New York und Japan lebt und arbeitet sie heute in Berlin. Die Künstlerin hat spezielle Drucktechniken auf reflektierenden Materialien und Oberflächen entwickelt, die lichttechnisch einzigartig sind. Sie hat immersive Räume mit Videoprojektionen für Performances als auch Kunst-am-Bau-Projekte für Unternehmen realisiert. Begleitend zu Produktionen namhafter Tanzkompanien und Solotänzer*innen entwickelt sie Fotoserien und Videoinstallationen, die sich ausschließlich der Entstehung ihrer Arbeiten widmen und in Zusammenarbeit und im Dialog mit den Performer*innen und anderen kreativen Partner*innen entstehen. Die Bilder werden auf die Tänzer*innen projiziert und im Zusammenspiel von Licht, Raum und Musik zu einem Gesamtkunstwerk inszeniert.

www.corinna-rosteck.de
www.instagram.com/corosteck

Das Foto:
Der körperliche Raum, der im Tanz niemals ohne Zeitgeist und Kultur ist, wird zu einem Ort, an dem es sich lohnt, ein verkörpertes Selbst zu sein – Venus.
2025, 110x110 cm, Druck
 

Anja Roth / Activated Goddess

Sometimes I have to pick me up
Remind myself that I am really worth it
It's okay to fall, just gotta put my crown on straight
Look in the mirror

I can be a bad bitch, powerful and savage
Activated goddess, I've been on my boss shit
Confident and divine, damn, my avatar's fine
Sexy on the inside, if I want it, it's mine
Let me hear you sing
We got woman energy

All this feminine energy, might be the remedy
Rhythms we cannot see, deep in our history
Let go of pain and grief, rise to our destinies
Together, we all see a change in humanity
And I admit it, I didn't even finish

Anja Roth entwickelt seit 11 Jahren Kunst im physischen und im digitalen Raum. Ihre Arbeit ist inspiriert von der narrativen Ästhetik und dem denkwürdigen Wert flüchtiger Begegnungen.

www.anja-roth.info
www.instagram.com/anjarothmalt

Das Bild:
Digitales Composite verschiedener Tuschezeichnungen, mal wieder inspiriert von einem Ohrwurm; Shanin Blake aus Divine Dopamine. Ihr Lied ist mein Bild, denn diese Zeilen vermitteln eine kraftvolle Botschaft und sind ein Aufruf zur Selbstermächtigung, zur Anerkennung der eigenen Stärke und zum kollektiven Handeln für positive Veränderungen. Witzig, naiv, betörend.
2025, 110x110 cm, Druck
 

Susanne Weber-Lehrfeld / Venus weeps in secret 

Lebt und arbeitet in Berlin. Sie agiert interdisziplinär und nutzt Performance, Video, Malerei, Skulptur und Installationen, um Konventionen und die unterschiedlichen Rollen von Frauen in der Gesellschaft zu erkunden. Für ihre Arbeiten nimmt Susanne spielerisch Bewegungssequenzen, Worte und vielfältiges Material aus dem alltäglichen Leben und Stills aus ihren eigenen Videos. Die japanische Philosophie des Wabi Sabi, die Schönheit im Unperfekten und Unbeständigen, inspiriert Susanne. Sie hinterfragt mit ihren Arbeiten unausgesprochene Gefühle, Erwartungen und Ängste, nicht zuletzt auch zwischen ihr und den Zuschauern während der Performances. 

Nach mehreren Jahren klassischer Ballettausbildung widmete sich Susanne intensiv dem modern & contemporary dance. Das führte sie von Berlin über Bielefeld, Detmold, Düsseldorf nach Paris. Sie hat erfolgreich die zweijährige Ausbildung in Basic Laban/Bartenieff Bewegungsstudien 2015 abgeschlossen. Zwischen 2010 und 2016 war sie Gasthörerin in Kunst und Kunstgeschichte an der UDK Berlin bei Professor Ursula Ströbele und Professor Karlheinz Lüdeking und zwischen 2016 und 2023 Gaststudent an der Kunsthochschule Weissensee Berlin in der Klasse von Professor Hannes Brunner.

Susanne war engagiert für ein Tanztheaterprojekt von Alexandra Rauh und Gunnar Seidel an der Tafelhalle Nürnberg und in Braunschweig für ein Projekt von der Choreographin Sylvia Heyden. Die Kunstwoche Jesteburg zeichnete ihr Video „Welche Nahrung gibst du deiner Seele“ 2006 mit dem dritten Preis aus. Ihre Arbeiten wurden in Ankara, Bielefeld, Berlin, Florenz, Mailand, New York, Paris, Venedig und Seoul ausgestellt.  

www.susanneweberlehrfeld.com
www.instagram.com/susanneweberlehrfeld

Das Bild:
Venus weint heimlich; Abbildung der Montage von auf Canvas gedruckten Stills aus den Videos Chère maman (2004), Welche Nahrung gibst du deiner Seele (2006), Kopflast (2012), mit Fell und Netz ergänzt.
2025, 110x110 cm, Druck

Die Vernissage der Ausstellung „ICH BIN VENUS“ findet in der BEGINE am 28.02.25 um 19 Uhr statt.

Am 28.03.25 um 20 Uhr zeigt Susanne Weber-Lehrfeld in der BEGINE ihre Performance „VENUS“.
Venus trifft Maria. Unsere liebe Frau. Touch me now!  Wer ist hier die Heilige, die Frau in Perfektion, unbefleckt empfangend, treue, trauernde Mutter? Wer ist die Überhöhte, die Himmlische? Oder die Hure, dem Wahn verfallen, gefallen zu wollen? Frauen auf der Suche nach Schönheit, Weiblichkeit, Selbstbild.  Diese intensive, poetische Performance von und mit Susanne Weber-Lehrfeld reflektiert unendlich unterschiedliche Facetten des Weiblichen mit ihrem ganzen Körper. In der Videoprojektion von Corinna Rosteck begegnen sich Körperfragmente im intimen Dialog der Bewegung.

 

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