Anne Ehrlich „Ansichten“ Fotografien

Ausstellung in der BEGINE

Fenster und Türen. Wege und Straßen. Gebäude und Menschen. Lichter und Schatten. Die Ausstellung kombiniert Landschafts- mit Straßenfotografie, Schwarz-Weiß- mit Farbfotografie und umfasst Arbeiten von 2010 bis heute. Anne Ehrlich lebt in Berlin und reist ungern ohne Kamera. Manchmal sind es die großen Nebensächlichkeiten, die sie in Fotografien festhalten möchte, manchmal das große Atemberaubende. Dies ist ihre erste öffentliche Ausstellung.

„(...) Fotografien zu sammeln heißt, die Welt zu sammeln – hat Susan Sonntag einmal gesagt. Die Fotografien, die wir heute in der Begine sehen, spiegeln ihre Worte perfekt wider.

Wir sehen Eindrücke aus verschiedenen Ländern, die Ausschnitte aus Raum und Zeit, statische und dynamische Momentaufnahmen, die durch das Fotoobjektiv aus der Umgebung isoliert und festgehalten wurden. Das Kleine sowie das Große im physikalischen Sinne. Weite Landschaften, Straßen und Häuser, die zu beeindruckenden Kompositionen werden, verlassene Orte, die zum Nachdenken einladen, versunkene in der Natur architektonische Details.

Wir können sie als subjektive Dokumente betrachten, die uns einen Einblick in das Aussehen der fotografierten Orte anbieten. Wir haben jetzt eine Ahnung, wie es dort, wo die Fotografin sich mit ihrer Kamera befand, aussieht. Da die Objektivität aber nicht existiert, erfahren wir gleichzeitig etwas mehr über die Fotografin selbst. Jedes Foto ist ein Ergebnis ihrer Auswahl aus dem großen Ganzen. Jedes Foto ist eine Entscheidung für und gleichzeitig gegen etwas. Jedes Foto ist eine Einsicht in die Außen- sowie in die Innenwelt der Fotografin.

Für manche Motive wurde Schwarzweißfotografie gewählt und damit den Fokus auf das Spiel von geometrischen Formen, Schatten und Lichtern gerichtet. Die Farbfotografie ergänzt die Kompositionen mit verschieden Farbtönen, die mal harmonisch, mal kontrastreich eingesetzt wurden. Alles hat seinen ästhetischen und logischen Sinn, der für Betrachtende deutlich spürbar ist. Wir bewegen uns auf verschieden Ebenen des Betrachtens und der Wahrnehmung.

Das sind: die Ebene der realen Welt, des realen Ortes – die Adresse, die irgendwo in der Welt tatsächlich existiert. Dann die Ebene der Innenwelt der Fotografin, die uns durch ihre Entscheidungen in sie einlädt und zum Schluss die Ebene der Welt, die um die beiden anderen Welten entsteht. Die Welt der Geschichte, die den Ort, die Fotografin und den Moment, in dem das Foto entstanden ist, verbindet. 

Lasst Euch heute durch alle drei Welten führen. Versucht, jedes Foto aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Vergesst dann alles und spürt einfach, was das Foto und damit die Fotografin Euch sagen möchte. Vielleicht gibt es da noch etwas, was bis jetzt verborgen blieb und auf Euch gewartet hat." - aus der Ausstellungseröffnungsrede Kasia Flak / Kunsthistorikerin

Die Ausstellung ist bis zum 04.06.25 während der regulären BEGINE - Öffnungszeiten zu sehen.


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